Kleine Geschichte zur Rügener Bäderbahn
Auf Rügen gab es zahlreiche Gutsbesitzer, die großes Interesse an einer Eisenbahn hatten, um ihre
Landwirtschaftlichen Produkte wie Kartoffeln, Getreide und vor allem Zuckerrüben über den schnellen
Weg der Eisenbahn zu transportieren. Dazu kam der zunehmende Bäderbetrieb. Um den Streckenbau
nicht zu teuer zu machen, sollte eine Schmalspurbahn gebaut werden. Zunächst musste die Finanzierung
stehen. Doch das zögerte sich heraus, da die Verzinsung des Aktienkapitals offen blieb. Selbst die Zusage
des Fürsten von Putbus änderte nichts. Doch erst das Preußische Kleinbahngesetz vom 28. Juli 1892
öffnete neue Finanzierungsmöglichkeiten. Der Kreistag in Bergen bestätigte am 22. August 1893 den Bau
einer Kleinbahn.
Jetzt war klar, es sollte eine 750 mm Schmalspurbahn gebaut werden. Die Landvermesser begannen ihre
Arbeit bereits am 7. Juli 1893 mit der Vermessung der Trasse Putbus - Binz. Mittlerweile hatte man auch
eine Baufima gefunden. Die Stettiner Firma Lenz & Co GmbH sollte es sein.
Am 26. Februar 1895 wurde die Rügensche Kleinbahn - Aktiengesellschaft gegründet. Die Konzession
bekam die Gesellschaft am 17. Juni 1895 durch den Regierungspräsidenten in Stralsund. Das
Aktienkapital wurde auf 2.032.000 Mark festgelegt, wovon 600.000 von Privatinvestoren eingebracht
werden konnten. Der Rest kam vom preußischen Staat, von der Provinz Pommern, vom Kreis Bergen und
von der Firma Lenz & Co GmbH.
Anfang 1895 begannen rege Bautätigkeiten an allen geplanten Strecken. Am 29. April 1895 waren bereits
drei Kilometer Bahntrasse von Putbus in Richtung Binz fertig gestellt. Am 22. Juli konnte auf der
Gesamtstrecke der Personen- und Güterverkehr aufgenommen werden. Die Einnahmen waren gut,
sodass einem weiteren Ausbau des Streckennetzes nichts mehr im Wege stand. Nachstehend die
Eröffnungsdaten der Rügenschen Kleinbahn.
Geschichte der Rügener Bäderbahn