Bau und StreckeneröffnungSchon 1853 hatte die Magdeburg-Halberstätter Eisenbahn-Gesellschaft (MHE) Pläne zum Bau einer Eisenbahnstrecke von Halberstadt über Thale und Gernrode nach Nordhausen, die sich damals jedoch nicht umsetzen ließen. 1880 gab es ein Projekt zum Bau einer Strecke von Quedlinburg nach Nordhausen mit Stichstrecken ins Herzogtum Braunschweig. Daraufhin gründete sich am 10. Mai 1886 die Gernrode-Harzgeroder Eisenbahn-Gesellschaft (GHE). Sie beschloss den Bau einer meterspurigen Schmalspurstrecke von Gernrode nach Harzgerode und später nach Alexisbad.Bau und StreckeneröffnungDie Selkebahn führte entlang des Flüsschens Selke. Sie wurde in sechs Teilstücken eröffnet. Der 12,5 Kilometer lange Streckenabschnitt zwischen Alexisbad über Silberhütte nach Günthersberge ging am 1. Juni 1890 in Betrieb. Die Gesamtstrecke zwischen Gernrode und Eisfelder Talmühle wurde am 15. Juli 1905 eröffnet.Der Ort Silberhütte ist 1892 gegründet worden. Der Bahnhof SilberhütteIn Silberhütte wurden Erzvorkommen schon seit 1692 abgebaut. Zur Aufbereitung des Erzes hatten sich im neunzehnten Jahrhundert einige Pochwerke angesiedelt, die zum Zerkleinern des Erzes benötigt wurden. Später kam eine Pottaschehütte, die Kaliumkarbonat förderte hinzu.Durch die zahlreichen Bergwerksunternehmen bedingt, gab es zahlreiche Anschlussgleise. Der Bahnhof ging 1890 in Betrieb und besaß nur ein Ausweichgleis. Das einstöckige Stationsgebäude hatte zur Gleisseite einen Giebelrisalit (ein Bauteil, das aus der Fassade vorspringt). Das heutige Empfangsgebäude mit angebautem Güterschuppen ersetzte das alte Gebäude. Der Bauzeitpunkt ist unbekannt. Es war auch Dienststelle der Post.Eine 750-mm-Stichbahn zur Schachtanlage in Neudorf brachte zusätzlichen Betrieb. Neben einem Sägewerksanschluss gab es auch ein Gleis zum Heizkraftwerk. In den 1920er Jahren siedelte sich ein pyrotechnischer Betrieb an. In Silberhütte wurden am 26. Juni 1928 Versuche mit einem Schienenraketenwagen erfolgreich unternommen. Die erreichte Maximalgeschwindigkeit wurde mit 210 km/h gemessen.
Planung und KonzessionDurch Anhalische Konzession vom 21. September 1888 (Anhaltische Gesetzsammlung Jahrgang 1888 Band XIII Nr 794 Seite 183) erhielt die Gernrode-Hargeroder Eisenbahn-Gesellschaft AG die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer 1.000 mm Schmalspurbahn von Alexisbad nach Güntersberge.